Unser Abenteuer führte uns nun in das Landesinnere von Costa Rica.
Nachdem wir uns von der Tortuga Lodge verabschiedet hatten, setzten wir unsere Reise in Richtung La Fortuna fort. Der Weg dorthin entpuppte sich zunächst als kleines Abenteuer, da die Brücke auf der Hauptstraße wegen Reparaturarbeiten gesperrt war. Zum Glück führte uns das Navi sicher durch das verschlungene Hinterland, und wir waren erleichtert, keine Bustour gebucht zu haben.

Nach gut drei Stunden Fahrt begrüßte uns der majestätische Vulkan Arenal, dessen Rauchschwaden natürlich nicht fehlten. Er gilt als einer der schönsten und imposantesten Vulkane der Welt. Laut unserem Guide gibt es einen vergleichbaren Vulkan dieser Art nur noch in Italien – den berühmt-berüchtigten Vesuv.

Man könnte bei diesem Anblick meinen, wir wären in Mordor gelandet, doch tatsächlich befanden wir uns in einem der schönsten Paradiese der Erde. Der Vulkan ist erst etwa 400 Jahre alt, und sein letzter Ausbruch begann 1968 und dauerte bis 2010 an. Das Skurrile daran war, dass die Menschen bis 1968 glaubten, sie lebten lediglich am Fuße eines harmlosen Berges. Drei Wochen vor dem Ausbruch wunderten sich die Bauern, warum ihre Kühe kein Wasser mehr aus dem See tranken – das Wasser hatte mittlerweile über 100 Grad. Niemand konnte damals den Ausbruch vorhersehen, und so konnte auch niemand verhindern, dass 80 Menschen ihr Leben verloren. Unser Guide war selbst beim Ausbruch dabei und erzählte uns, wie sich die Menschen in den folgenden Jahrzehnten mit dem Arenal arrangierten. Seine Geschichten ließen uns einen kalten Schauer über den Rücken laufen, bevor wir uns mit ihm wieder der faszinierenden Tierwelt widmeten.
Auf unserer Wanderung entlang des Bogarin-Pfads hatten wir das besondere Glück, die Wildnis gemeinsam mit dem Inhaber persönlich zu erkunden. Das Faszinierende am Bogarin-Pfad ist, dass seine Familie vor über 20 Jahren dieses Stück Land erworben und es der Natur überlassen hat. Daraus entstand ein atemberaubendes Paradies für die einzigartige Tierwelt Costa Ricas. Es war schlichtweg erstaunlich, was die Natur in diesen zwei Jahrzehnten erschaffen hat.





Fasziniert von der Tour machten wir uns erst einmal auf den Weg zurück ins Hotel. Zum Glück, denn plötzlich brach ein sintflutartiger Regen über uns herein.

Zum Glück hatten wir einen Pool mit wohltuendem 35 Grad warmen Thermalwasser (typisch für die Region am Fuße des Vulkans) und dazu einen Kaffee von Britt – dem Dallmayr des costa-ricanischen Kaffees. Gibt es etwas Schöneres, als bei solchem Wetter im Pool zu entspannen und die Seele baumeln zu lassen?

Am Abend beruhigte sich das Wetter wieder, und unserer Nachtsafari über die hängenden Brücken von La Fortuna stand nichts mehr im Weg. Diese Wanderung war besonders aufregend, da sie teilweise über wackelige Hängebrücken führte – und das Ganze im Dunkeln, lediglich mit einer Taschenlampe ausgestattet.


Diese Tour war nicht nur wegen der Brücken atemberaubend, sondern auch aufgrund der nachtaktiven Tiere. Dieses Mal hatten wir das Glück, einige ganz besondere Exemplare zu entdecken, die die Wanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis machten.






Zum Ende der Tour darf natürlich der Arenal nicht fehlen.

An unserem letzten Tag in La Fortuna wollten wir die Hängebrücken noch einmal bei Tageslicht überqueren. Diese befinden sich im Mistico Park, der seinem Namen alle Ehre macht. Die mystische Atmosphäre und der atemberaubende Blick über die Landschaft des Arenal machten diesen Ausflug zu einem perfekten Abschluss in La Fortuna.







Nun hieß es auch hier Abschied nehmen. Unser nächstes Ziel führt uns hoch hinaus in die mystischen Nebelwälder von Monteverde. Ein neues Abenteuer erwartet uns.