Unterwegs in British Columbia

Seit Dienstag sind wir nun mit unserem Camper Ad unterwegs. Von der Landschaft Kanadas sind wir einfach nur begeistert.

Diente der erste und zweite Halt unserer Rundreise noch als Verschnaufspause, um den Weg zu den Rockys zu erklimmen, konnten wir auf dem Weg zu unserem dritten Stopp schon die ersten Highlights erkunden. Wohlgemerkt, in Kanada ist oft auch der Weg das Ziel.

Auf dem Weg ins Okanagan Valley
Yellow Lake
Ad‘s kleiner Bruder ist auch dabei

Die schroffen Steilwände mit den zarten Weinreben und den leider viel zu großen Gebieten verbrannter Wälder zeigt wie nah Schönheit und Naturgewalt beisammen liegen. Trotz der Brandflecken in der Landschaft erinnert uns das Okanagan Valley auch ein wenig an Italien.

Weiter führt uns unsere Reise zurück zum Canadian Highway No. 1, die wichtigste Verbindung von West- und Ostkanada. Diese Strecke verläuft ebenfalls parallel zur Canadian Pacific Railway. Hierbei handelt es sich um die wichtigste Nord-Ost Eisenbahnverbindung von Kanada. Es werden täglich tausende Tonnen Güter transportiert. Zum Glück sind wir noch nicht in den Genuss gekommen, Waggons an einem Bahnübergang zu zählen, denn diese Züge sind lang und lang heißt hier mehrere Kilometer.

Bitte zoomen, rechts auf der Brücke sieht man ein Teil des Zuges der sich wie eine Schlange durch die Landschaft windet, das Ende wird irgendwo auf der linken Seite des Bildes vermutet

Weiter geht es auf dem Highway, der uns an einem nahegelegenen Wasserfall mit Hängebrücke vorbeiführt.

Crazy Creek Wasserfall
2 Potsdamer vor dem Crazy Creek Wasserfall

Leider gab es hier keine weitere Möglichkeit länger zu verweilen, also haben wir uns auf dem Weg zu unserem ersten Nationalpark gemacht. Unser Ziel war der Mount-Revelstoke Nationalpark. Dieses Mal sind wir ohne Reservierung auf einen Campingplatz gefahren und wir sollten Glück haben.

Snowforest Campground

Ein neuangelgter Campingplatz mit Dusche und unendlich viel Feuerholz. Es gibt doch nichts schöneres, als am Abend mitten in der Natur vor einem knisternden Feuer zu sitzen. Bevor es aber soweit ist, haben wir uns noch für eine Wanderung zu einer ehemaligen, natürlichen Skisprungschanze entschieden. Hier hatte der weltbeste Skispringer Nels Nelsen in den 1920er mehrere Weltrekorde aufgestellt. Der Weg dorthin führte uns durch einen Wald, wo es auch Bären geben konnte. Da wir weder Pfefferspray noch Trillerpfeife dabei hatten, haben wir uns kurzerhand für eine Trillerpfeifen App auf dem Handy entschieden. Als wir später Pfefferspray in Revelstoke kauften, haben wir auch erfahren, dass Trillerpfeifen nicht wirklich helfen, Bären abzuwehren. Zum Glück trafen wir auf unserer Wanderung zur Schanze auf keine Bären.

Ein atemberaubender Blick, den man als Skispringer hat

Der Aufstieg zur Schanze war ebenfalls atemraubend, was um so mehr mit unserem abendlichen Lagerfeuer entschädigt wurde.

Bevor wir am nächsten Tag weiter in Richtung Osten fuhren, haben wir noch einen Stopp bei einem Aussichtspunkt über Revelstoke sowie in Revelstoke selbst eingelegt.

Unsere weitere Reise führte uns zum Yoho Nationalpark. Hier wurden wir nicht nur auf dem Highway darauf hingewiesen unsere Uhren der Zeitzone anzupassen (wir sind nun 1 Stunde näher an Deutschland), es sollten uns auch spektakuläre Aussichten erwarten. Mitten im Yoho Nationalpark gibt es einen wunderschönen See, der von den Bergen der Rocky Mountains umgeben ist, der Emerald Lake. Unser Weg zum See führte uns noch an einem Waldstück vorbei und wir konnten gar nicht glauben, was wir dort entdecken durften. Unseren ersten Schwarzbären. Selbstverständlich aus sicherer Entfernung.

Schwarzbär

Weiter ging es nun zum See. Offensichtlich wird diese Kulisse gern für Hochzeiten genutzt, es fanden 2 zur selben Zeit statt. Anschließend wurden die Brautpaare in ein Kanadier gesteckt und mussten zusammen eine Runde paddeln. Es war zwar lustig anzuschauen, aber wir haben beschlossen, unsere Wanderung am kommenden Tag nachzuholen.

Auf unserem Weg zum Campingplatz hielten wir noch bei der Natural Bridge an. Eine Brücke natürlichem Ursprungs, die aber immer mehr vom reißendem Bach in Anspruch genommen wird.

Natural Bridge

Am nächsten Morgen sind wir wie immer gegen 6 Uhr wach geworden und machten uns über den kommenden Tagesablauf Gedanken. Da wir unbedingt um den Emerald Lake laufen wollten, war dieser Punkt schon einmal gesetzt. Gegen 9 Uhr sind wir zum See aufgebrochen und haben gehofft noch vor den Reisebussen anzukommen. Unser Wunsch sollte in Erfüllung gehen. Die Luft und die Sicht waren einfach traumhaft.

Emerald Lake Lodge
Emerald Lake

Die Wanderung um den See hat uns wirklich gut gefallen. Auf halber Strecke gab es einen unglaublichen Blick auf das Bergmassiv. In der Ferne konnte man hören, wie das Geröll herabstürzte. Die Kulisse ist einfach nur beeindruckend.

Das letzte Stück des Weges wurde für uns etwas winterlich, aber es hat sich mehr als gelohnt. Auch ein kleiner Chipmunk begleitete ein Stück unseren Weg.

Chipmunk (Streifenhörnchen)

Man wusste gar nicht, was man noch alles als Foto festhalten sollte. Ein weiterer Tag der uns ewig in Erinnerung bleiben wird.

Nun heißt es aber erst einmal Abschied nehmen von British Columbia.

Auf dem Weg nach Calgary

Mit den Nationalpark Banff und Jasper wechseln wir in die Provinz Alberta. Jedoch beginnt unsere Rundreise in der Provinzhauptstadt Calgary, da sich für das Pfingstwochenende Regen angekündigt hat. Den erträgt man in der Stadt doch etwas besser. Ad darf so lange auf dem Parkplatz pausieren.

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