Palmen, Strand und Meer…und Brüllaffen.
Nach unserem Frühstück in San José sind wir um 7 in Richtung Karibik gestartet. Wir wurden bereits im Vorfeld vorgewarnt, dass die Strassenverhältnisse andere als in Europa sind. Wir konnten es uns zwar nicht so recht vorstellen, dass wir für 170 Kilometer lange Zeit benötigen werden, aber es waren zum Schluss doch genau 5 Stunden und 30 Minuten. Der Weg führte uns durch die Außenbezirke von San José über Cartago (die ursprüngliche Hauptstadt von Costa Rica) zur Ruta 32 und 36, was auch die einzige Verbindung in die Karibik ist. Trotz etlicher tiefer Löcher hält die Straße noch, was auch dazu führen kann, dass man auf einmal nur noch mit 30 Km/h vorwärts kommt. Erschwerend kam für die Ticas und Ticos jetzt noch dazu, dass ein starker Regen im Juli die Straßen sehr in Mitleidenschaft gezogen hat. Aber das Improvisationstalent kennt hier keine Grenzen, so dass schnell Abhilfe geschaffen wurde.


Aber das schreckte uns nicht ab und so sind wir doch gegen 14:30 Uhr in Cocles, unserem ersten Stop auf unserer Rundreise, angekommen. Wir wurden herzlich von Christian empfangen, der uns mit einem Hiel oder auch als Aqua de Sapo bekannt (Getränk aus Wasser, Zucker und viel Ingwer) willkommen hieß. Auch während des gesamten Aufenthalts las er jeden Wunsch von unseren Augen ab. Die nächsten Unterkünfte dürften es schwer haben. Unser Zimmer, ein Bungalow mitten im Dschungel war bereits bezugsfertig.


Christian warnte uns, dass die Nächte kurz sind, was uns aber erst einmal nicht interessierte. Für uns stand jetzt die Karibik im Mittelpunkt. Also Badesachen an und los gehts.

Unsere erste Nacht in der Karibik war sehr ruhig, bis…Moment mal. Es ist doch erst 4 Uhr morgens, was ist das für ein Krach?! Wir wurden ja vorgewarnt und da waren sie auch schon…die Brüllaffen. Die kleinen Äffchen ungefähr 30 bis 50 cm groß machen Radau wie 100 Gorillas. Es hat uns tatsächlich nicht gestört, bedeutet es doch für uns einfach nur der Wechsel vom Bett in unsere Hängematten auf der Terrasse.



Nach unserer 2-stündigen Tierbeobachtung ging es dann zum Frühstück und anschließend zu einer Dschungeltour mit einem privaten Tourguide. Aquiles lebt sein ganzes Leben schon im Dschungel in einer kleinen Hütte. Seine drei Kinder wachsen ebenfalls zusammen mit Taranteln und Giftschlangen auf. Es wollte der Manzanillo Wildlife Refuge erobert werden. Es ging vorbei an Palmen und riesigen Urbäumen durch den tiefen Dschungel und…stop, was ist das? Da hängt ja eine gelbe Schlange am Baum. Es handelte sich um eine hochgiftige Eyelash Viper (auch bekannt als Greifschwanz-Lanzenotter). Ein paar Meter weiter saß ein roter Giftpfeil Frosch. Viele kleine und große Tierchen haben wir in diesem Dschungel gesehen und dank unseres Guides sind wir auch sicher durch den Pfad gekommen. Aber warum in Gottes Namen hat der Italiener, den wir ohne Guide auf unserer Wanderung unterwegs mit zwei Kindern treffen, ein roten Giftpfeil Frosch auf der Schulter? Warum ignoriert er die Warnungen von unserem Guide? Der Frosch strömt ein Gift aus, was über die Haut übertragen wird und Halluzinationen auslöst und anschließend zu einem Lungenversagen führt. Ob der Italiener den Rat beherzigt hat und die Haut schnellstens mit Seifenwasser abgewaschen hat? Wir wissen es nicht. Aber es war wieder traurig zu sehen, mit welcher Ignoranz der Mensch der Natur begegnet. Es ist eben kein Zoo und auch kein Nationalpark.




Wir haben nach unserer 3-stündigen Wanderung durch den Dschungel wieder viel gelernt und konnten zum Schluss noch einen bezaubernden Blick auf die Karibik erhaschen.

Auf unserem Weg zum Auto haben wir gehofft noch einmal das Faultier zu sehen, was uns schon auf dem Hinweg zum Dschungel begrüßt hat. Machte es doch seinem Namen alle Ehre. Natürlich hing es noch da. mit sicherem Abstand noch schnell ein Foto und dann zurück zum Hotel.

Am Nachmittag beschlossen wir wieder zum Strand zu gehen. Wer kann bei Palmen und Strand und türkisem Meer schon widerstehen.
Am letzten Tag waren wir im Jaguar Rescue Center. Hier werden alle Tiere aufgenommen, die einen Unfall erlitten. Man sollte sich durch den Jaguar im Namen nicht irritieren lassen. Ein Jaguar wurde hier noch nie abgegeben, aber eine ähnlich ausschauende Katze, der Ozelot. Diese Fehlinterpretation verschaffte dem Center seinen Namen.

Schön zu sehen, wie viele freiwillige sich hier um die Tiere kümmern und für ein Leben in freier Wildbahn wieder vorbereiten. Ein Gehalt wird nicht gezahlt, leben die Freiwilligen hier nur vom Trinkgeld.
Nach 2 Stunden Wildlife beschließen wir den letzen Nachmittag noch einmal am Strand zu verbringen, nur dieses Mal nehmen wir ein Bodyboard mit. Bei diesen Wellen muss einfach eins her. Und so endet auch so langsam unser Aufenthalt an der Karibik. Abend ging es noch einmal in ein Strandlokal mit karibischen Essen, wo wir schon spekulieren, was wir noch alles aufregendes auf unserer Rundreise erleben werden.
